Radical Playground, spielGarten, Spielefest – Spielräume zwischen Stadt, Museum und Gesellschaft
mit Joanna Warsza (Stadtkuratorin Hamburg), Benjamin Foerster-Baldenius (raumlaborberlin), Martha Starke (Morgen.Jetzt); Moderation: Gabriel Schimmeroth (MARKK)

Im Rahmen des „Spielefestes“ laden wir Sie zu einer spannenden Gesprächsrunde ein, in der wir mit Joanna Warzsa, Stadtkuratorin Hamburg, Benjamin Foerster-Baldenius von raumlaborberlin und Martha Starke von Morgen.Jetzt und mit Gabriel Schimmeroth vom MARKK, über die vielschichtigen Verknüpfungen von Stadt, Museum und Spielen sprechen werden.
Wie können Städte und Institutionen kreative Räume für Spielerfahrungen schaffen? Wie beeinflussen Spiele unser urbanes Zusammenleben? Inwieweit können Museen und öffentliche Räume Spielorte sein und damit neue Formen der Interaktion und Reflexion ermöglichen? Wer darf spielen und wer erfindet überhaupt die Regeln? Kompetitives und kooperatives Spielen stellen dabei zentrale Themen dar. Während das kompetitive Spiel oft auf individuelle Leistung und Konkurrenz ausgerichtet ist, fördert kooperatives Spielen Zusammenarbeit und Gemeinschaftssinn. In diesem Gespräch fragen wir, wie unterschiedliche Spielformen unsere Wahrnehmung von Gesellschaft und städtischer Entwicklung beeinflussen und welche potenziellen Veränderungen sich durch das Spielen in urbanen und institutionellen Kontexten ergeben.
Das Gespräch findet im Großen Hörsaal in deutscher und englischer Sprache statt.
Über die Projekte
Über Radical Playgrounds
Der Kunstparcours Radical Playgrounds fand im Frühjahr und Sommer 2024 vor dem Gropius Bau statt. Radical Playgrounds nutzte Elemente von Spielplätzen – sei es eine Schaukel, eine Wasserfontäne, ein Karussell oder ein Labyrinth – um offenzulegen, was sonst oft unausgesprochen bleibt: Geschichten von Einbeziehung und Ausgrenzung, engagierten Aktivismus durch Spiel sowie die dunkle, verschüttete Vergangenheit, die unter dem Parkplatz des Gropius Bau verborgen liegt.

Radical Playground
Über den spielGarten
Mitten in der Hamburger Innenstadt entsteht ab Mai 2025 ein temporärer Ort des Lernens, Spielens und gemeinschaftlichen Gestaltens: der Hamburger spielGarten. Kein Spielplatz im klassischen Sinne, sondern ein lebendiger Freiraum, der zwischen Rankpflanze, Wurmkiste und Liegestuhl kindliche Neugier weckt und städtische Routinen hinterfragt. Hier wird gebaut, geforscht, geerntet – und gefragt: Wie sieht eine Stadt aus, in der Kinder nicht nur mitspielen, sondern mitgestalten?

© morgen.jetzt, Martha Starke
Biografien
Joanna Warsza
Joanna Warsza ist Kuratorin, Herausgeberin und Autorin und seit September 2024 Stadtkuratorin von Hamburg. Bei den Berliner Festspielen war sie Ko-Kuratorin des Kunstparcours Radical Playgrounds. 2022 war sie Ko-Kuratorin des polnischen Pavillons auf der 59. Biennale di Venezia mit der Arbeit der Roma-Künstlerin Margorzata Mirga-Tas sowie der 3. Und 4. Autostrada Biennale in Kosovo. Zuvor war sie assoziierte Kuratorin der 7. Berlin Biennale und künstlerische Leiterin der Public Art München 2018. Ihre Interessen umfassen die Konzepte von Performativität, Öffentlichkeit, Feminismus, Politik und Dekolonialität in Osteuropa.
Benjamin Foerster-Baldenius
Benjamin Foerster-Baldenius ist seit 1999 darstellender Architekt. Mit raumlaborberlin entwickelt er neue Ideen zur Kultur der Stadt und war u.a. bei dem Kunstparcours Radical Playgrounds beteiligt. Er konzipiert und realisiert Installationen und Interventionen im öffentlichen Raum, erstellt Szenografien und Dramaturgien und entwirft Veranstaltungs- und Unterrichtsformate. Ein Großteil dieser Arbeiten wird in einem Kunst- und Theaterkontext in Zusammenarbeit mit kleinen und größeren, etablierten sowie improvisierten Institutionen umgesetzt. Dabei gedeihen sie alle auf dem Kompost des Kollektiven. Er ist Professor für Cohabitation sowie Vize-Rektor an der Städelschule in Frankfurt am Main.
Martha Starke
Martha Starke arbeitet an den Schnittstellen von Stadt, Gestaltung und Gesellschaft – mit einer bewusst dilettantischen Designpraxis, die Raum für Beteiligung und Unerwartetes schafft. Als Mitgründerin des Studios morgen.jetzt entwickelt sie Formate, in denen Kinder, Nachbarschaften und Institutionen gemeinsam Stadt und Land denken, gestalten und verwandeln. Sie ist an dem Projekt spielGarten beteiligt. Ihre Projekte begreifen Gestaltung als Prozess und Werkzeug einer zukunftsgerichteten Praxis – improvisierend, fehlertolerant und offen für neue Möglichkeitsräume.
Wissenswertes
Museumseintritt € 9,50 | erm. € 5
Freier Eintritt für alle unter 18 Jahren!
Ohne Voranmeldung.