Provenienz-Forschung
"Im deutschsprachigen Raum bewahren mehr als zwanzig öffentliche ethnologische und Weltkulturen-Museen […] eine bedeutende Anzahl an Sammlungen mit kulturellen Artefakten, Fotografien, Film- und Tondokumenten sowie Schriftarchiven. Diese Sammlungen erhalten wir in treuhänderischer Sorgfaltspflicht. Über die Objekte wurden Beziehungen zwischen Menschen angelegt, die für jene, die sie einst herstellten, für ihre Nachfahr*innen wie auch insgesamt für alle Gesellschaften bedeutsam waren und bis heute sind. Diese Beziehungen stehen – ähnlich Diaspora-Verbindungen – im Vordergrund unserer Aufmerksamkeit." (Auszug aus der Heidelberger Stellungnahme)
Es ist uns deshalb ein zentrales Anliegen, die Herkunft unserer Objekte zu erforschen.

Das Museum am Rothenbaum ist Mitunterzeichner*in der Heidelberger Stellungnahme, in der diese Ziele gemeinschaftlich anlässlich der Jahreskonferenz 2019 der Direktor*innen der Ethnologischen Museen im deutschsprachigen Raum festgehalten wurde. Den vollständigen Inhalt der Heidelberger Stellungnahme finden Sie hier.
Das MARKK ist bemüht, im Rahmen seiner laufenden wissenschaftlichen Forschungen an den Sammlungen proaktiv Provenienzforschung zu betreiben und ist im Augenblick Empfänger einer zunächst einjährigen, jedoch inzwischen um zwei weitere Jahre verlängerten Zuwendung des Deutschen Zentrums für Kulturgutverluste für das Projekt „Handelsnetzwerke als Basis des kolonialen Ethnografica-Vertriebs Westafrikas und Ozeaniens und Beschaffer von Sammlungsgut für das Hamburger Museum für Völkerkunde (1860-1920)“
Des Weiteren ist eine sukzessive Online-Stellung der Sammlung in Planung, um einen transparenten Zugang zu den Beständen des Hauses zu erleichtern. Ein entsprechender Antrag wurde bereits bei der Freien und Hansestadt Hamburg gestellt und befindet sich in der Prüfung.