KATZEN!

Lustige Videos, Memes und GIFs – die Katze ist DAS Tier des Social Media-Zeitalters. Ob als nützliche Partnerin in der Landwirtschaft, mit Fruchtbarkeit und Weiblichkeit assoziiertes und verehrtes Wesen in Altägypten, als starke göttliche Begleiterin in der nordischen Mythologie, mit Hexerei verbundene und verfolgte Unglücksbringerin im Europa der frühen Neuzeit, als wilder Dämon gefürchtet oder als Glücksbringerin in Japan verehrt – das beliebteste Haustier der Menschen ist nicht nur online populär. Seit Jahrtausenden faszinieren domestizierte Katzen ebenso wie ihre wilden Verwandten Menschen auf vielfältigste Weise. In Hamburg kann man heute im Katzencafé streichelnd Cappuccino trinken, während die Rolle der Hauskatzen beim Rückgang der Artenvielfalt heiß diskutiert wird.

 

Katzen sind süß, aber auch politisch. Neben Eskapismus und einfacher Konsumierbarkeit hinterfragt das Niedliche auch dominante Narrative und gesellschaftliche Positionen, wie Rationalität und vermeintliche Hochkultur. Katzen werden zu Propagandazwecken eingesetzt, der Erfolg von Katzenvideos ermöglicht politischen Aktivist:innen auch eine widerständige Präsenz im Internet. Jüngst erlangte die Katze im US-amerikanischen Wahlkampf von 2024 eine gewisse Prominenz als frauenfeindliche Erzählungen über die stereotype childless cat lady. wieder aufgerufen wurden.

Die Ausstellung betrachtet ihre historischen, symbolischen und spirituellen Rollen ebenso wie ihre politische Verwertung und Darstellung in Popkultur, Kultur- und Kunstgeschichte. Sie folgt der Fülle ambivalenter Geschichten über die Katze, die zugleich unabhängig, wehrhaft süß und flauschig daherkommt, und in ihrer Vielseitigkeit in fast allen Menschen etwas auslöst. Gleichzeitig fragt sie, warum gerade das Niedliche heute so eine große Anziehungskraft ausübt, und bindet dazu in einem Beteiligungsverfahren die Hamburger Stadtgesellschaft mit ein.

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