Museen auf der ganzen Welt haben viele Fälschungen, Nachahmungen und Kopien in ihren Sammlungen, aber diese Objekte werden den Besucher:innen kaum oder gar nicht präsentiert. Sie werden eher in Relation zu dem betrachtet, was sie imitieren sollen, als zu dem, was sie als Produkte ihrer Zeit sind. Die neue Präsentation im Zwischenraum „Verdächtige Stücke: Fälschungen im MARKK“ stellt traditionelle Vorstellungen davon, was in einem Museum ausgestellt werden sollte, in Frage, indem sie Objektsammlungen betrachtet, die seit dem späten neunzehnten Jahrhundert aus Peru kamen. Der Ansatzpunkt der Ausstellung liegt in der Frage der Authentizität, des Wertes und der Wertschätzung dieser Fälschungen, die notwendigerweise in ihrer Auseinandersetzung mit den Sammelnden, den Kuratierenden und den Betrachtenden liegt und eine offene und dynamische Antwort bleibt.
Die Besucher:innen werden angeregt, über Fragen nachzudenken wie „was bedeutet ‚authentisch‘?“, „was sollte in einem Museum ausgestellt werden?“ und „was können uns ‚Fälschungen‘ darüber lehren, wie wir verstehen, was echt ist und was nicht?“ Die Ausstellung beleuchtet die unbeständige und schwierige Beziehung zwischen Kuratierenden, Sammelnden und den Objekten, mit denen sie zu tun haben, ein Punkt, der sich gut mit der Mission des Zwischenraums deckt – ein Ort zu sein, an dem das Museum überdacht und neu ausgerichtet wird, an dem mit neuen Ideen experimentiert und Forschungsprozesse transparent gemacht werden.
Museums across the world have many forgeries, imitations and copies in their collections, but these objects are barely if ever presented to visitors. They tend to be considered in relation to what they are meant to imitate in detriment of what they are as products of their time. This new presentation in the Zwischenraum questions traditional notions of what should be exhibited in a museum by looking at collections of objects arrived from Peru since the late nineteenth century. The take-away point of the exhibit lies in the question of authenticity, value and appreciation of these fakes, which necessarily lies in their engagement with the collector, the curator and the viewer and remains an open-ended and dynamic answer.
Visitors are encouraged to think through questions such as “what does ‚authentic‘ mean?”, “what should be exhibited in a museum?”, and “what can ‚forgeries‘ teach us of how we understand what is real and what it is not?” The exhibit highlights the inconstant and difficult relationship between curators, collectors and the objects they deal with, a point that ties well with the Zwischenraum’s mission of a place to reconsider and reorienting the museum, to experiment with new ideas, and make research processes transparent.
Ein Projekt von MARKK in Motion und mit Unterstützung der „Initiative für Ethnologische Sammlungen“ der Kulturstiftung des Bundes