Verein – Geschichte und Gegenwart
Das Museum für Völkerkunde um 1912
Das Museum am Rothenbaum MARKK in Hamburg ist eines der größten Häuser seiner Art in Europa. Es wurde 1879 aus privaten Sammlungen heraus gegründet. Mit großen Spenden aus der Kaufmannschaft unternahm 1908-1910 der erste hauptamtlicher Direktor Georg Thilenius eine bedeutende Südseeforschungs- und Sammlungsreise. Das Haus in der Rothenbaumchaussee wurde 1912 bezogen. Es ist heute ein Haus für viele Kulturen und will den partnerschaftlichen Austausch zwischen den Kulturen der Welt ermöglichen – gerade in unserer Stadt Hamburg, in der Menschen aus aller Welt zusammenkommen.
Seit 1972 gibt es uns, die Freunde des Museums für Völkerkunde Hamburg e.V., und seit Anfang 2019 nennen wir uns die Freunde des Museums am Rothenbaum (MARKK) e.V.
Das erklärte Ziel der Gründer war und ist es noch heute, in hanseatischer Tradition die Arbeit des Museums zu unterstützen, durch Zuwendungen aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden aus unserem Kreis, aber auch durch die Vertretung der Bedürfnisse unseres Hauses in der Öffentlichkeit und gegenüber der Politik. So haben wir unseren Beitrag dazu geleistet, dass unser Haus 2022 aus Berlin und aus Hamburg die Zusage des erheblichen Betrages von 132 Mio. für eine grundlegende bauliche Anpassung des denkmalgeschützten Bauwerks an die gegenwärtigen Standards und der Dauerausstellungen erhalten hat – die erste Grunderneuerung seit 1912.
Durch den internationalen Waren- und Kulturaustausch, der auch zur Bereicherung Hamburgs bezüglich Einwohnerschaft beigetragen hat, entstehen für ein ethnologisches Haus neue Aufgaben und Herausforderungen. Die alte Aufgabe – gezeigt wurde das fremdartige Leben der Menschen in „fernen Ländern“, auch in den damaligen deutschen Kolonien – ist überwunden: Heute kennt man aus eigener Anschauung viele der „fernen Länder“. Doch für internationale Communities kann unser Museum ein Treffpunkt sein, wo sie Werke und Bräuche ihre heimischen Kulturen sehen und schätzen lernen können.
Hier ergeben sich für das MARKK und für uns als FREUNDE neue, spannende Herausforderungen – die Auseinandersetzung mit dem Kolonialismus ist eine solche Aufgabe, und die Verschiebung der Machtverhältnisse in der Welt, ökonomisch wie kulturell, spüren wir sehr deutlich. Wir FREUNDE wollen, dass unsere Mitglieder bei neuen Entwicklungen, die oft durch Sonderausstellungen in unserem Museum präsentiert werden, die manchmal auch unbequem sind und Vertrautes in Frage stellen, schnell und gründlich informiert sind. Dafür organisieren wir qualifizierte Kuratorenführungen und sorgen für Gelegenheiten zum Austausch untereinander.
Auf gemeinsamen Reisen in bedeutende ethnologische Museen erfahren wir, wie andere Städte und Nationen die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte und Stellung in der Welt darstellen. Zuletzt bei Reisen nach Brüssel (Musée de Tervuren) und Paris (Quai Branly). Weitere Reisen und Veranstaltungen sind in Vorbereitung – seien Sie dabei!