Stiftung Hamburger Kunstsammlungen fördert Kunstsammlung des MARKK
Wir bedanken uns bei der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen für den Ankauf eines bedeutenden Werkes der zeitgenössischen Kunst Nigerias für das MARKK.
Als Dauerleihgabe wird Victor Ehikhamenors Bild I am Ogiso, the King from Heaven (2017, Rosenkranzperlen, Faden auf Spitzentextil; 261,62 x 172,26 cm) auch nach der Laufzeit unserer Ausstellung Benin. Geraubte Geschichte im Museum am Rothenbaum bleiben können und den Auftakt zu einer neuen Sammlung mit aktueller Kunst aus dem Globalen Süden bilden.
Die Stiftung Hamburger Kunstsammlungen würdigt mit diesem Ankauf, und der Ankündigung weiterer finanzieller Unterstützung durch die Einrichtung eines speziellen Stiftungsfonds, die Arbeit des MARKK als wichtige städtische Institution für Kultur und Kunst. Auch Senator Carsten Brosda hatte das Museum am Rothenbaum. Kulturen und Künste der Welt (MARKK) zuvor als „das dritte Kunstmuseum der Stadt“ bezeichnet.
Durch die inhaltliche Neupositionierung des Hauses, die 2017 mit Direktorin Prof. Barbara Plankensteiner angestoßen wurde, ist es gelungen, die Beziehungen zu Kunstschaffenden und Repräsentanten der Ursprungsgesellschaften, aus denen unsere Sammlungen stammen, in eine neue Balance zu bringen. Es können nicht länger koloniale Verhältnisse sein, die Hamburgs Beziehungen zur Welt prägen, sondern Wertschätzung und Kenntnis von vielfältigen (Kunst-)Geschichten.
Ehikhamenor ist ein bedeutender afrikanischer Gegenwartskünstler, aus dessen Werk wir viel über die Geschichte des Königreichs Benin und die Gegenwart Nigerias erfahren können.
Das vorliegende Bild gehört zu einer Rosenkranzserie, an der Ehikhamenor kontinuierlich weiter arbeitet.
Er ist Multimedia-Künstler, Fotograf und Schriftsteller, und führt selbst zu seinem Werk folgendes aus: „Ich bin in den frühen 1970er Jahren in einer traditionellen Familie aufgewachsen, betreut von meinen betagten Großeltern, und habe katholische Schulen besucht. Das Zusammenspiel beider Traditionen, der Edo und der christlichen, beeinflusst einen großen Teil meiner Arbeit bis heute. Im Jahr 2017 begann ich große Wandteppiche mit Gebetsrosenkränzen herzustellen. Meine Wahl von Rosenkränzen als Medium, das auf meine Tradition verweist, ist ein System der Re–Totemisierung dessen was uns der Kolonialismus als heiligste Symbole des Gedenkens vermittelt hat. Es ist eine direkte Antwort auf die Auseinandersetzung mit Werken, die versuchen, die Kluft zwischen Dämonisierung und Heiligsprechung zu überbrücken. „Ich bin Ogiso, der König vom Himmel“ ist das erste Werk mit dem ich die Rosenkranz Serie begonnen habe, die sich auf Könige und Königshäuser aus dem Königreich Benin, meinem Heimatland, bezieht. Die Ogiso-Dynastie herrschte von 40 v. Chr. bis 1100 n. Chr. in dem später als Benin Reich bezeichneten Land. Auf sie folgten später die Obas (Könige), die bis heute regieren.“
Wir bedanken uns bei der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen, dass sie diesen Weg mit uns geht.