LebensMittelGeschichten und koloniale Produktion – Vortrag und Gespräch
Prof. Dr. Franziska Müller hält einen Vortrag zu „LebensMittelGeschichten und koloniale Produktion“. Anschließend findet ein Gespräch statt. Moderation: Gabriel Schimmeroth.
Globale Handelsbeziehungen sind durchzogen von Machtgefällen und Ungleichheiten. Ihre Echos reichen bis in die Gegenwart. Alltägliche Produkte wie Zucker, Getreide oder Bananen bergen dieses Erbe, sie sind Schauplatz zahlreicher Auseinandersetzungen um Kolonialität und um gerechten Handel. Politische Strategien wie das Lieferkettengesetz oder Produktionszertifikate versuchen sich an einer Einhegung. Aber wird es in einer wünschenswerten politischen Utopie tagtäglich Bananen geben? Welche Zukünfte repräsentieren futuristische Handelsgüter wie grüner Wasserstoff oder Manganknollen aus der Tiefsee?
Der Vortrag führt in transnationale Handelsbeziehungen ein und illustriert dies entlang von Kulturgeschichte(n) über Produkte, politische Kämpfe und Zukünfte.
Biografische Notiz:
Prof. Dr. Franziska Müller ist Juniorprofessorin für Globalisierung und Governance der Klimapolitik an der Universität Hamburg. Neben der globalen Klima- und Energiegovernance gehören konstruktivistische, poststrutkuralisitische und postkoloniale Theorien internationaler Beziehungen zu ihren Forschungsschwerpunkten. Sie ist Teil der BMBF-Forschungsgruppe „GLOCALPOWER“, in der sie Governance und politische Ökonomie afrikanischer Energiewendeprozesse mit Fallstudien in Ghana, Sambia und Südafrika untersucht; grüne Gouvernementalitäten und postkoloniale Staatlichkeit: Regierungspraxen, Subjektivierungsstrategien und Entdeckung der Subalterne in REDD+-Programmen sowie internationale Beziehungen im Anthropozän. Frühere Forschungsprojekte beschäftigten sich bspw. mit der Gestaltung von Energieaußenbeziehungen zwischen der EU und Emerging Powers (Verbundprojekt der TU Darmstadt und neun weiteren Partner:innen in Brasilien, China, Indien und Südafrika). In ihrer Dissertation untersuchte sie Gouvernementalität und Normative Macht in den EU-Afrika-Beziehungen am Beispiel der Verhandlungen zu den Economic Partnership Agreements.
Die Veranstaltung findet auf Deutsch im Zwischenraum statt.
Die Veranstaltung wird gefördert vom Projekt MARKK in Motion, der Initiative für ethnologische Sammlungen der Kulturstiftung des Bundes (KSB).
Wissenswertes
freier Eintritt