Queeres Kuratieren – Werkstattgespräch mit neo seefried und Rilando June Lamadjido
Im Rahmen der Hamburger Pride Week setzen wir uns mit Queerness und Museumsarbeit auseinander: Was bedeutet es, queer zu kuratieren? Wie kann queeres Kuratieren institutionelle Machtstrukturen des Museums hinterfragen und entgegen des weißen und cis-heteronormativen Kanons arbeiten? Diesen und anderen Fragen möchten wir in einem Werkstattgespräch nachgehen und über die queer-feministischen, intersektionalen, dekolonialen und politischen Dimensionen der kuratorischen Praxis und der Position von Museen in Gegenwart und Zukunft sprechen.
neo seefried (*1995) ist als freischaffende:r Kurator*in, Podcaster, Autor*, Kulturvermittler:in, Researcher, Aktivist:in, Künstler*in und Selektion an Clubtüren tätig. Mit Vermittlungsarbeit in verschiedenen Formaten, wie dem Durchführen von Workshops, der Moderation von Panels und dem Podcast ‚The Fluidity of Resistance – Der Podcast zu queerer Clubkultur in Berlin‘ betreibt neo kulturelle, soziale und politische Bildungsarbeit mit Fokus auf queere Lebensrealitäten. Somit schafft neo mittels einer kuratorischen und vermittlerischen Sprachpraxis dialogische Zugänge zu (sub)kulturellen Ressourcen. Durch die Arbeit in verschiedenen Kontexten, zwischen Berlin und Zürich, verflüssigt neo die scheinbar rigiden Grenzen der eigenen Tätigkeitsfelder. neos theoretische und praxisbezogene Beschäftigung mit Nachtleben und Clubkultur setzt sich mit geschichtlicher Veränderung möglicher Narrative, queeren Communities und Orten, Verhaltensweisen und Codes der (sogenannten) gesellschaftlich marginalisierten Ränder auseinander. Zentraler Bestandteil der eigenen Praxis ist der Wille zur Transformation. In stetigem Verhandeln und intersektionalen sowie transdisziplinären Austausch lotet neo dessen Möglichkeiten und Potentiale aus. Dadurch werden normative Machtstrukturen sichtbar gemacht und widerständige Taktiken entwickelt, um hegemoniale Territorien neu zu besetzen. neo ist eine queere, genderfluide, nicht-binäre Person und setzt auf eine aktivistische Position innerhalb und außerhalb der queeren Community. Diese beinhaltet immer auch eine Kritik an neoliberalen Strukturen und kapitalistischen Verwertungslogiken. Daraus erschließt sich neos, in persönlicher Erfahrung und kollektivem Erleben, begründete relationale und sozialpolitische Herangehensweise, die sich in einer kritischen Haltung gegenüber akademischen Kontexten widerspiegelt.
neo arbeitet alleine, gestaltet gemeinsam mit xan egger und wechselnden Kollaborateur:innen das Kollektiv ( ) s-p-a-c-e in Berlin und engagiert sich im Kollektiv SLOCH in Zürich. neo hat an der Universität Leipzig (BA Kunstpädagogik) und Zürcher Hochschule der Künste studiert (MA Art Education Curatorial Studies).
neo hält Workshops, Lesungen, Vorträge, Panel Discussions am Kunstmuseum Basel, an der Universität der Künste Berlin, der Hochschule Rheinmain Wiesbaden, der Hochschule für Bildende Künste Hamburg, der Zürcher Hochschule der Künste, für das ZX2 Festival der Zeit, für das HAU und das Haus für Poesie in Berlin. Homepage: about — neo Seefried
Rilando June Lamadjido ist Kuratorin für Vermittlung, Bildung und Publikumsarbeit im MARKK.
Moderation: Manuel Bolz
Die Veranstaltung findet im Zwischenraum statt.
Gefördert vom Programm 360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft der Kulturstiftung des Bundes.
Wissenswertes
freier Eintritt