Der Umgang mit den Inhalten der vielfältigen Museumssammlungen erfordert eine sensible Annäherung. Das große Spektrum der Künste, Handwerkstraditionen und Designschöpfungen wirft in der Nutzung und Verwertung Fragen nach dem legalen Rahmen auf. Ethische Erwägungen treten hinzu. Umso mehr, wenn die betroffenen Werke kolonialen Kontexten verhaftet oder in Wissenssystemen verortet sind, deren Maximen für Teilhabe und Weitergabe nur ansatzweise mit westlichen Diskursen konform gehen.

Brigitte Vézina, Director of Policy, Open Culture und GLAM bei Creative Commons, gibt eine Einführung in dieses komplexe Thema. Ihr Vortrag mit dem Titel: „Towards better sharing of cultural heritage: exploring the legal and ethical dimensions of open access“ erkundet die legalen und ethischen Dimensionen der Teilhabe am kulturellen Erbe vor dem Hintergrund digitaler Strategien des offenen Zugangs zu Sammlungen in öffentlicher Hand.

Bevor sie ihre jetzige Position bei CC einnahm, arbeitete sie zehn Jahre lang als Rechtsreferentin bei der World Intellectual Property Organization (WIPO) und leitete dann ihr eigenes Unternehmen, das Europeana, SPARC Europe und andere in Urheberrechtsfragen beriet. Ihren Bachelor-Abschluss in Jura absolvierte sie an der Université de Montréal, den Master-Abschluss erhielt sie an der Georgetown University. Seit 2003 ist sie Mitglied der Anwaltskammer von Quebec.

Mit ihr diskutieren im Anschluss an den Vortrag Dr. Erna Lilje vom Research Center for Material Culture in Leiden und Prof. Dr. Astrid Mania, Hochschule für bildende Künste, Hamburg.

Der Vortrag ist der Auftakt des zweitägigen Workshops: „Design, Material Technology and Questions of intellectual Ownership and Collective Copyrights”. Eine Veranstaltung im Rahmen des Projekts Taking Care. Kofinanziert durch das Programm Kreatives Europa der Europäischen Union.