Eröffnung der Ausstellung „Der Krieg und die Grammatik – Ton- und Bildspuren aus dem Kolonialarchiv“
Ab dem 23. Oktober werden in der Ausstellung im Zwischenraum Tonaufnahmen mit Kriegsgefangenen des Ersten Weltkriegs als historische Quellen hörbar gemacht. Einer dieser Gefangenen war Mohamed Nur. Der junge Intellektuelle aus Somalia war mit einem Völkerschauensemble nach Deutschland gereist und wurde während des Ersten Weltkriegs interniert. Im Kriegsgefangenenlager wurden phonographische Aufnahmen von ihm gemacht. 1917 wurde er Sprachassistent am Hamburger Institut für Kolonialsprachen, wo mit seiner Hilfe eine Grammatik des Somali entstand. Die Ausstellung im Zwischenraum nähert sich seinen Sprechtexten und Bildern als Spuren der kolonialen Wissensproduktion und seiner widersprüchlichen, oft rassistischen und exotisierenden visuellen Repräsentation in Deutschland.
Es sprechen:
Prof. Dr. Barbara Plankensteiner
Direktorin MARKK
Dr. Anette Hoffmann
Kuratorin der Ausstellung
Ein Projekt mit Unterstützung der „Initiative für ethnologische Sammlungen“ der Kulturstiftung des Bundes.