Fluctoplasma Festival
Interdisziplinäres Festival
Hallo und herzlich willkommen zu “retelling utopia” – einer neuen Auflage des fluctoplasma Festivals!
fluctoplasma – Hamburgs Festival für Kunst, Diskurs und Diversität ist ein interdisziplinäres Kunstfestival, das zum dritten Mal vom 27. bis zum 30. Oktober 2022 in Hamburg stattfindet und eine Bühne für diverse Perspektiven von Künstler*innen, Kollektiven und Speaker*innen bietet – ob queer, jüdisch oder BI_PoC. Bei uns geht es um Kultur, Demokratie und Solidarität – fluctoplasma, das sind 96 Stunden für die fluide Stadtgesellschaft.
Unter dem Titel fault lines nahm fluctoplasma 2021 andauernde und gegenwärtige Konflikte unserer Gesellschaft in den Fokus – mit “retelling utopia” fragen wir in diesem Jahr nach individuellen und kollektiven Visionen! In welcher Utopie möchten wir leben? Welche Erzählungen müssen neu interpretiert, welche Zukunftsbilder unbedingt entsorgt werden? Wir glauben, Utopien sind immer in Bewegung, nie vollendet und wahrscheinlich auch nie erreichbar. Sie entstehen im einander Zuhören und voneinander Lernen – aber auch einander Vergeben und sich selbst Hinterfragen. Daher bietet fluctoplasma 2022 viele Workshops zum Lernen und Räume, um gemeinsam laut zu denken.
Aber natürlich gibt es auch in diesem Jahr wieder nahezu alles, worauf Du Dich schon gefreut hast: Von morgens bis abends kannst Du Dich zwischen Ausstellungen und DJ Sets, interaktiven Installationen, Talks und Spoken Word Poetry bewegen. Panels und Performances, Konzerte und VR-Walks warten auf Dich – analog oder digital!
Sei dabei, gemeinsam mit den teilnehmenden Künstler*innen eine alternative Vision von Gesellschaft zu entwerfen – eine Gesellschaft, die Vielfalt feiert und lebt, ohne Konflikte zu verschweigen. Eine Gesellschaft, die miteinander streitet und dennoch zusammen Tee trinken kann.
Wir freuen uns auf Dich!
Dein fluctoplasma Festival Team
Das fluctoplasma Festival wird gefördert von der Behörde für Kultur und Medien Hamburg, der Bundeszentrale für Politische Bildung und dem Fonds Soziokultur aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR
Programmübersicht Samstag 29. Oktober 2022
Sa 29. Oktober – So 30. Oktober | jeweils 10 – 14 Uhr | Kleiner Hörsaal
NORMEN FORMEN
Zweitägiger Workshop
Gender unter der Lupe mithilfe von Zine. Wir erfinden gemeinsam Figuren, lernen diese besser kennen und denken uns dann Geschichten aus, die wir als Comic in ein selbst gebasteltes Heft zeichnen. Dabei setzen wir uns kritisch mit Geschlechternormen auseinander: Lassen sich Stereotype beliebig vertauschen? Sind Adjektive neutral oder gegendert? Was bedeutet es, wenn Stereotype zutreffen? Was ist Geschlechtsausdruck?
Lena Winkel arbeitet freiberuflich als Kinder- und Bilderbuchillustratorin. Noëlle Kröger ist Comiczeichner*in aus Hamburg.
Sa 29. Oktober – So 30. Oktober | 12 – 14 Uhr | Zwischenraum
in search of new perspectives
Tagung zur antirassistischen und postkolonialen Kulturarbeit
Über das Jahr 2022 haben wir uns mit Kulturschaffenden, Aktivist*innen und Denker*innen vernetzt, die auf der Suche nach neuen Formen des Kuratierens sind: Wie treffen wir (kuratorische) Entscheidungen und wie lernen wir aus Fehlern? Wie können hegemoniale Narrative aufgebrochen und Diversität sichtbar gemacht werden? Wie können sichere Brücken zwischen großen Kulturinstitutionen und kleineren Communities gebaut werden? Im Rahmen des Festivals laden wir zur fluiden Tagung der solidarischen Gesellschaft: In Keynotes, Workshops, Onlineumfragen und nicht zuletzt in Christopher A. Nixons Intervention “Delocalize Politics of Culture” im MARKK Zwischenraum könnt ihr unsere Suche begleiten und mitgestalten.
Samstag und Sonntag laden wir jeweils von 12-14 Uhr zum angeleiteten Austausch und Diskussion ein. Wir freuen uns auf eure Inputs!
Die Tagung zum antirassistischen Kuratieren ist gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.
Sa 29. Oktober | 14 Uhr | Großer Hörsaal
Why We Matter
Diskurs & Talk
Der Krieg in der Ukraine hat einmal mehr tausende Menschen dazu gezwungen, ihr zu Hause von heute auf morgen zu verlassen, geliebte Menschen, Gärten und Bücher zurückzulassen, um ihr Überleben zu kämpfen. Doch auch diese Fluchtbewegungen haben gezeigt, wie groß die europäische Solidarität auch sein mag: Die Hoffnung auf ein neues Leben in Sicherheit können nicht alle Menschen gleichermaßen teilen. An den Grenzen, in den Geflüchtetenunterkünften und in den Ämtern wurde und wird klar unterschieden, wer zählt und wer nicht. Das Roma-Center Göttingen und die Initiative Asmaras World gehören zu den wenigen Akteur*innen, die nach der Überzeugung handeln: Jedes Menschenleben zählt.
Sa 29. Oktober | 14 – 19 Uhr | Zwischenraum
Iconographies of Belonging
Installation von Endi Tupja
In this audio essay artist Endi Tupja maps out several coordinates and journeys that others misread, questioned or were simply not interested in. Albania, the country where Tupja was born and grew up, is described as a place of belonging and longing that is constantly questioned: ‘Where are you from? Go back to your East’. New fractured identities are born as a result. Tupja crafts a rhythm of urgency, yet within a steady pace of clear forwardness and determination. Her voice will not stop until the threads have been revaled in all their entangelments. The artist navigates between factual descriptions and a guttural flow, where anger is allowed to flourish in new forms of tenderness.
Endi Tupja is an artist, filmmaker/storyteller and cultural practitioner based between Berlin and Tirana.
Iconographies of Belonging is commissioned by Ja Ja Ja Nee Nee Nee, as part of ‚Near Histories‘, curated by Radna Rumping.
Sa 29. Oktober | 15 Uhr | Zwischenraum
Imagine Cities
Diskurs
Städte sind Aushandlungsorte sozialer Innovationen, aber auch Schauplätze gesellschaftlicher Verwerfungen und Spaltungen zwischen Generationen, politisch gegensätzlichen Milieus und unterschiedlichen Interessen.
Wir wollen darüber sprechen, wie Städte und Künstler*innen mit den Themen Koloniales Erbe, Architektur, Rassismus und Denkmälern umgehen, und welche Visionen es für die Zukunft gibt.
Wie muss man Städte verändern? Und wo ist die Zivilgesellschaft gefragt?
Sa 29. Oktober | 14 Uhr | Großer Hörsaal
Seek to amplify – European perspectives
Diskurs & Talk auf Englisch mit Nosizo Zondo (Nigdy Więcej / Never Again Association)
“NEVER AGAIN” is Poland’s leading anti-racist organization and monitors racism and discrimination on the ground. Nigdy Więcej is based on a national network of voluntary correspondents and regular grass-roots contacts with various minority communities, who record and document each racist incident and other xenophobic crimes committed in Poland. With this work they are able to spread informations directly to journalists and online platforms, and in this combat racism and antisemitism in the whole country. For fluctoplasma Nosizo Zondo tells us about her work for an equal and antiracist European society.
Nosizo Zondo is a LLB holder, Human Rights activist, Legal Advisor, Volunteer at Never Again Association and Nursing Student.
Sa 29. Oktober | 18 Uhr | Zwischenraum
Messer, Zungen
Lesung mit Simoné Goldschmidt-Lechner
Radikal, formstark und ungemein zärtlich – eine Lesung aus dem Debütroman „Messer, Zungen“, der im Juli 2022 bei Matthes und Seitz erschienen ist, und dessen weit verzweigte, vielblättrige Äste von der Cape-Coloured-Community in Südafrika über den Atlantik bis ins Deutschland der Gegenwart reichen, um jenen einen Raum zu geben, denen eine Geschichte und Stimme bisher verweigert wurden.
Simoné Goldschmidt-Lechner (sgl) schreibt, übersetzt, macht Podcasts und gibt Workshops zu sozialpolitischen Themen.
Sa 29. Oktober | 19 Uhr | Großer Hörsaal
A Jew is a Jew is a Jew – Femme Reflections on Queer Jewish Futures and Utopic Possibilities
Talk & Diskurs Cleo Kempe Towers & Tamara Loewenstein
Radikal, formstark und ungemein zärtlich – eine Lesung aus dem Debütroman „Messer, Zungen“, der im Juli 2022 bei Matthes und Seitz erschienen ist, und dessen weit verzweigte, vielblättrige Äste von der Cape-Coloured-Community in Südafrika über den Atlantik bis ins Deutschland der Gegenwart reichen, um jenen einen Raum zu geben, denen eine Geschichte und Stimme bisher verweigert wurden.
Simoné Goldschmidt-Lechner (sgl) schreibt, übersetzt, macht Podcasts und gibt Workshops zu sozialpolitischen Themen.
Sa 29. Oktober | 20 Uhr | Zwischenraum
„Cup of Chay“ with Monita Wagma
Konzert
Ganz unvermittelt und live präsentiert Monita Wagma in ihren Radiosendungen „Cup of Tea“ und „Maenad Transmission“ Geschichte in Form von Musik und lädt zum gemeinsamen Ahnen-Lauschen ein. Für fluctoplasma mischt sie einen Abend Musik mit Interviews beeindruckender, in Afghanistan lebender Frauen und lässt uns spüren, wie Geschichte im Hier und Jetzt geschieht. Kommt vorbei, nehmt euch einen Tee und lauscht diesen Stimmen, die an die Öffentlichkeit gerichtet sind!
Monita Wagma ist DJ, Radiomoderatorin und Musikstudentin. Als Teil der intersektionalen und interdisziplinären amalopa community bemüht sie sich gemeinsam mit wunderbaren bipoc-artists & allies um mehr Selbstverständlichkeiten für FLINTA & BIPoC in der Kunst- und Clubwelt.
Ticketing
Dieses Jahr gibt es drei Tickets: Ein Gesamtfestival-Ticket, das für alle Veranstaltungen gilt, ein Einzelticket für ein einzelnes Event und ein reines Mediatheks-Ticket.
Für alle drei kannst Du selbst wählen, wie viel Du zahlen kannst und möchtest.
Tickets kannst Du ganz entspannt online erwerben oder spontan an der Abendkasse vor Ort (Achtung, nur Barzahlung möglich).
Es gibt diesmal keine Möglichkeit, Plätze für eine Veranstaltung zu reservieren.
Eine Ausnahme sind die entsprechend gekennzeichneten Workshops, bei denen wir interessierte Teilnehmer*innen um eine Anmeldung per Mail an info@fluctoplasma.com bitten.
- Festivalticket (inkl. Mediathek):
ermäßigt 18€ / regulärer Preis 35€ / Supporter Ticket 50€ - Einzelticket:
ermäßigt 4€ / regulärer Preis 8€ / Supporter Ticket 15€ - Mediathek-Ticket:
ermäßigt 5€ / regulärer Preis 10€ / Supporter Ticket 20€
Alle weiteren Infos sowie Hinweise zu speziellen Angeboten und reduzierten Zugängen findest Du unter www.fluctoplasma.com
Ausblick Programm
So 30. Oktober | 14 Uhr: Dear former past Walk
So 30. Oktober | 15 Uhr: Getting out – to get in! Schreiben in eigenen Räumen Performance
So 30. Oktober | 16 Uhr: Ama La Vita Musikperformance
Special:
Do 27. Oktober – So 30. Oktober: Postmigrantisches Radio
Do 27. Oktober – So 30. Oktober: MARKK Museumsführungen
Wissenswertes
Mediathek
In der Mediathek kannst Du mit einem Mediathek-Ticket alle live gestreamten Veranstaltungen noch einmal nachschauen und einige zusätzliche Beiträge entdecken, die nur hier verfügbar sind. Die Mediathek ist ab der Festivaleröffnung (Donnerstag, 27. Oktober) um 18 Uhr zugänglich und die Inhalte stehen dort bis zum 13. November um 0 Uhr für Dich bereit
Corona
Wir verstehen fluctoplasma als Festival des Austauschs und der Begegnung. Um die Sicherheit und Gesundheit aller Teilnehmenden zu wahren, gelten an allen Spielorten entsprechende Schutzmaßnahmen. Bitte informiere Dich vor Deinem Festivalbesuch auf unserer Website über die aktuell geltenden Einlass- und Hygieneregeln. Wir empfehlen nach Möglichkeit, im Voraus einen Test zu machen. Außerdem möchten wir Dich bitten, bei Direktkontakt und/oder Krankheitssymptomen unbedingt vom Besuch der Präsenzveranstaltungen abzusehen.
Triggerwarnung
Einige der Themen, mit denen wir uns bei fluctoplasma gemeinsam mit Dir auseinandersetzen möchten, können Wunden öffnen, Traumata wecken, schwierige Erinnerungen und andere negative Reaktionen auslösen.
Es geht unter anderem um die Themen
- Rassismus, Queerfeindlichkeit, Ableismus, Sexismus, Altersdiskriminierung, weitere Diskriminierungsformen
- Rechter Terror, rassistische Morde, Tod
- Staatliche Repression, Polizeigewalt
- Verarbeitung und Erwähnung körperlicher, seelischer oder sexualisierter Gewalt und Traumata
- Krieg- und Fluchterfahrungen
- Mental health challenges
Bitte höre daher in Dich hinein, ob Du bereit bist, Dir die ein oder andere Veranstaltung anzuschauen.
Verhaltenskodex
fluctoplasma ist ein Festival, das sich mit Hilfe künstlerischer Mittel für einen diversitätssensiblen Perspektivenwechsel in einer von Migration geprägten Gesellschaft einsetzt.
Alle Künstler*innen, Sponsor*innen, Kurator*innen, freiwillige Helfer*innen und Besucher*innen sind aufgefordert, dem nachfolgenden Code of Conduct zuzustimmen. Damit möchten wir über den gesamten Zeitraum des Festivals eine sichere, möglichst diskriminierungsfreie Umgebung für Alle, unabhängig von Genderidentität und -ausdruck, sexueller Orientierung, Behinderung, Alter, körperlicher Erscheinung, Religion, race oder ethnischer Zugehörigkeit, schaffen und gewährleisten.